Die EU-Kommission verlängerte kürzlich die Übergangszeit für die Einführung des einheitlichen Überweisungs- und Lastschriftverfahrens SEPA um ein halbes Jahr. Die bisherigen Überweisungswege funktionieren, um Unterbrechungen des Zahlungsverkehrs zu vermeiden, noch bis zum 1. August 2014, offiziell bleibt es jedoch bei der Auslauffrist vom 1. Februar 2014. Höchste Zeit für Online-Händler, die Umstellung zeitnahe abzuschließen.
SEPA (Single Euro Payments Area) ist der Versuch der EU, einen einheitlichen Zahlungsraum zu schaffen und EU-weit zu standardisieren. Ziel ist also die Umstellung der landeseigenen Zahlverfahren auf ein einheitliches europäisches Zahlverfahren. Im Zuge dessen werden die deutsche Kontonummer und Bankleitzahl in Zukunft von IBAN (International Banking Account Number) und BIC (Bank Identifier Code) abgelöst.
Die Umstellung auf das SEPA-Verfahren erfordert einige notwendige technische Änderungen und diverse Anpassungen am Onlineshop. Beispielsweise sind diverse Bestandskundendaten ohne Konvertierung nach der abgeschlossenen Umstellung nicht mehr brauchbar. Weiterhin müssen Zahlungsformulare und Check-Out-Prozesse sowie die Schnittstellen zu externen Zahlungsanbietern überarbeitet werden. Um dem Kunden beispielsweise den Check-Out zu erleichtern, sollten die Eingabefelder im idealerweise neugestaltet werden, sodass ein hinterlegter Automatismus Kontodaten im alten Format erkennt und automatisch umwandelt. Ist dies zu aufwendig, sollte zumindest ein Link auf einen freien IBAN-Konverter im Prozess angeboten werden.
Eine weitere Schwierigkeit für Online-Händler ist die durch SEPA notwendige Vorankündigung ("Pre-Notification") des Lastschrifteinzuges bei Lastschriftverfahren. Die Vorankündigung muss den Kunden vor dem Zahlungseinzug zugestellt werden. Das macht es für Online-Händler schwierig, Versand und Zahlung aufeinander abzustimmen.
Link zum SEPA-Whitepaper des BVH (Bundesverband des Deutschen Versandhandels): www.bvh.info/uploads/media/130620_bvh-BVDW_Whitepaper_SEPA.pdf
Online-Händler sollten spätestens jetzt die Auswirkungen der SEPA-Umstellung auf Ihre Zahlungs- und Folgeprozesse prüfen und sich nicht darauf verlassen, dass Bank und Software-Anbieter auf SEPA umstellen und man als Händler selbst nichts unternehmen muss. Außerdem sind die Anwendungen für den Zahlungsverkehr meist so in die Software-Architektur eingebunden, dass sich Wechselwirkungen mit anderen Programmen ergeben können.
Bei Fragen zur Umstellung auf das SEPA-Verfahren kontaktieren Sie uns gerne. Unsere E-Commerce-Berater prüfen auf Wunsch ob Sie die erforderlichen Anpassungen für das SEPA-Zahlungsverfahren vorgenommen haben oder ob einzelne Stolpersteine noch nicht bedacht worden sind.